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Amphitheater.PETRA. 10. Route. 307 Jerusalem. Charakteristisch für Petra sind auch die immer wieder-
kehrenden
kleinen Urnenverzierungen oben und an den Seiten der
Grabthüren. Die Capitäle der Pilaster sind meistens roh und er-
innern
beinahe an ägyptische Motive. Sehr schön erhalten sind die
kleinen Felsentreppen, welche bisweilen an den Wänden zu hoch-
gelegenen
Graböffnungen hinaufführen.

Auch das SO.-Thälchen bietet einige Grabmäler, dabei auch
eine Felsentreppe. Am merkwürdigsten ist aber die vom Bache
ʿAin Mûsa durchströmte Schlucht. Von Norden hineingehend,
findet man zuerst Gräber l., dann bei der Biegung des Thales nach
O., wo dasselbe schmäler wird, ein wundervolles Amphitheater,
den Stolz von Petra. Der Durchmesser dieses ganz aus dem Fel-
sen
gehauenen Theaters beträgt 36m; 33 Reihen von Sitzen er-
heben
sich eine über der andern in der dahinter liegenden Klippe;
das Theater konnte wohl 30004000 Zuschauer fassen. Oberhalb
der Sitze sind kleine Kammern wie Bogen in den Felsen eingehauen.
Die Aussicht von der obersten Sitzreihe auf das Thal nach N. ist
herrlich; überall erblickt man Gräber. Heute fliesst der Bach durch
die Bühne des Theaters. Die Felsen treten nun enger zusammen,
die Klippen werden steiler. Die Façaden der Gräber leisten an
Mannigfaltigkeit das Mögliche. Gegenüber dem Theater findet sich
eine grosse Façade, vor welcher, augenscheinlich mit grosser Mühe,
der ansteigende Fels ausgehauen worden ist. Ueber dem Giebel
der grossen viereckigen Thüre sind Stufen angebracht, die von dem
Mittelpunkte aus nach den Ecken laufen. Oft sieht man verschie-
dene
Grabmäler über einander, einige einfacher, andere mit Säulen
und Giebeln verziert. Weiter vordringend gelangt man zu einem
Punkt, wo kleinere Thälchen von l. und r. einlaufen, und nach
O. zu das Sîk, der eigentliche Engpass beginnt. Plötzlich springt
an der westlichen Klippe die sogenannte Chazne Firʿaun, Schatz-
kammer
Pharao’s hervor. Es ist fraglich, ob diese ca. 26m hohe
Façade nur einem Grabe, und nicht vielmehr einem Tempel an-
gehört
hat. Gerade das Detail ist bei diesem Monument vorzüglich
und, geschützt durch den überhängenden Felsen, der nicht einmal
fertig ausgemeisselt ist, wohl erhalten. Dazu kommt die schöne
röthliche Farbe des Steins und die höchst malerische Lage. Die
Capitäle der Vorhalle, von welcher noch 5 (von 6) Säulen aufrecht
stehen, das darüber hinweg laufende Gesims und der mit einem
römischen Adler geschmückte Giebel zeugen von sorgfältiger Arbeit.
Das zweite Stockwerk ruht ebenfalls auf Säulen, hat aber einen
gebrochenen Giebel. Dazwischen erhebt sich ein schlanker, gerun-
deter
, auf Säulen ruhender Thurm mit reich verziertem Architrav,
der eine Kuppel trägt; auf dem Schlussstein der letzteren steht eine
mächtige Steinurne; die Beduinen glauben, in dieser Urne sei der
Schatz Pharao’s enthalten. Die Nischen und Wandfüllungen sind
mit herrlichen Sculpturen meist weiblicher Gestalten ausgestattet,
die Enden der Giebel mit Adlern. Die Sculpturen des unteren